Konfuzius sagte vor einigen hundert Jahren folgendes: “Der Weg ist das Ziel”. Dieses Zitat ist wohl eines der bekanntesten, die es gibt. Ich war bislang nie ein Freund eben jenes Zitates. Ich habe lieber die Maxime beherzigt “Nicht der Weg ist das Ziel, sondern das Ziel ist das Ziel”.
Meine Einstellung basiert ganz einfach darauf, dass der Weg nun mal steinig und anstrengend sein kann. Nehmen wir als Beispiel ein selbstgestecktes Ziel. Ich möchte, dass Du Dir nun eines Deiner “Laster” in Gedanken rufst, welches Du gerne aufgeben würdest, bzw. etwas, was Du gern beginnen würdest, es aber auf Grund von fehlender Disziplin nicht begonnen hast. Das kann das Quittieren des Rauchens sein, das Weglassen des all abendlichen Biers, oder der halben Tafel Schokolade jeden Tag, endlich damit anzufangen täglich Sport zu treiben, oderoderoder. Wenn Du etwas gefunden hast, dann erinnere Dich daran, wie schwer es war, Deinen neuen Lebensweg zu beschreiten (ich gehe einfach mal davon aus, dass es etwas in Deinem Leben gibt, was Du schon lange ändern möchtest und auch schon versucht hast zu ändern). Jetzt komme ich wieder zum Ausgangspunkt zurück. Warum in Gottes Namen, sollte denn nun bitte der Weg das Ziel sein? Dieser ist gepflastert mit Selbstüberwindung, Disziplin, Selbstkasteiung und noch einigem mehr. Das Ziel erreicht zu haben ist doch weitaus befriedigender und einfacher, oder? Mir ging das nicht in den Kopf, wohl auch deshalb, weil ich nicht tiefgründiger darüber nachgedacht habe. Wenn wir das Ganze jetzt aber von der anderen Seite angehen, ergibt sich eine ganz andere Sicht der Dinge. Was macht denn das Ziel so lohnenswert? Wir erfahren Selbstbefriedigung, wir sind mit Stolz erfüllt, wir können vor Anderen “angeben”, wir fühlen uns einfach besser, und das alles auf Grund der Tatsache, dass wir genau diesen schweren Weg hinter uns haben. Wir haben unser selbstgestecktes Ziel erreicht und sind wieder ein Stück “größer” geworden. Wir wären aber nicht in dieser Position, wenn wir direkt vom Start am Ziel angelangt wären ohne uns selbst voranzutreiben, unsere Willenskraft zu stärken oder unsere Disziplin zu steigern. Alles in allem, kann also festgehalten werden, dass Konfuzius wohl Recht hatte und eben doch der Weg das Ziel ist.
Ein kleines Abschlusswort.
Ich empfinde es als sehr befriedigend, wenn alte “Glaubenssäze” durch neuere Informationen abgelegt, oder abgeändert/verbessert werden können. Die eigene Meinung ist zwar eines der wichtigsten Dinge, die ein Mensch haben kann, sich aber selbst weiter zu entwickeln und seine eigene Meinung zu ändern, wenn neue Erkenntnisse dies erfordern, zeugt von Reife und bildet den Charakter.
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