Sonntag, 1. Februar 2015

Der Sinn des Lebens

Heute möchte ich mich mit einer Frage beschäftigen, die schon von vielen Philosophen der letzten Jahrtausende versucht wurde zu beantworten. Natürlich habe ich die Antwort auf diese Frage nicht gefunden, allerdings habe ich einige Gedankenansätze zusammengefasst, die mögliche Antworten darstellen könnten.

Warum leben wir? Welchen Grund hat es, dass Leben auf unserem Planeten und überall im Universum existiert? Was macht mich so außergewöhnlich und welche Aufgabe habe ich auf dieser Welt?

Sicher kennst Du diese Vergleiche, bei denen die Größe von Menschen, Gebäuden, Gebirgen, Planeten, Sonnen, Galaxien, etc. gegenüber gestellt wird. Diese Vergleiche zielen darauf ab zu zeigen, wie winzig (und unwichtig) ein einzelnes Individuum doch ist. Doch ich denke, dass das der falsche Ansatz ist, denn diese Vergleiche suggerieren unterschwellig, dass der Einzelne nur wenig Macht hat, nur wenig bewirken kann und sich demütiger verhalten sollte. Ich stimme damit überein, dass wir uns manchmal nicht zu wichtig nehmen sollten und etwas demütiger sein sollten, doch trotzdem ist jeder Mensch und jedes Lebewesen dazu da, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Einen Gedanken der Stoiker, den ich so nicht teile, möchte ich hier nicht außen vor lassen. Epiktet sagte, dass jeder Mensch auf der Welt eine Aufgabe zu erledigen hat, dass
er den Weg, den Gott für ihn vorgesehen hat ohne zu maulen oder zu murren akzeptieren und gehen soll. Dieser Gedanke wird landläufig als Schicksal bezeichnet. Ob Du nun reich oder arm geboren wurdest, ob Du hübsch oder hässlich bist, ob Du ein Mann oder eine Frau bist, akzeptiere es und spiel die Rolle, die Dir zugeteilt wurde. Der Gedanke dahinter ist der, dass das Leben, so wie wir es kennen, nur ein Pfad auf dem Weg zum Leben nach dem Tode ist. Doch es gibt kein Schicksal, keinen vorbestimmten Weg, den jeder zu beschreiten hat. Jeder kann sein Leben so gestalten, wie er es möchte und aus eventuellen Zwängen ausbrechen und das Leben leben, das er für richtig erachtet, ungeachtet dessen, was andere von ihm denken. Ein Gegenstück zum Schicksal ist die Synchronizität. Das heißt, wenn Du etwas unbedingt möchtest, dann werden Menschen und Dinge in Bewegung gesetzt, dass Du genau das erreichen kannst. Gedanken und Vorstellungen beeinflussen alles. Ich werde später nochmal genauer auf die Beeinflussung durch Deine Gedanken eingehen. Aber genug der Vorrede.

Betrachten wir den Sinn des Lebens von der biologischen Seite. Wenn wir alle Gedanken, Gefühle, Wünsche, Aktionen und Triebe auf den Kern unseres Selbst zurück verfolgen, stoßen wir auf zwei Triebe, die uns antreiben. Der Drang zu überleben und der Drang der Arterhaltung. Beobachten kannst Du den ersten Trieb immer in Extremsituationen. Sei es ein schwerer Unfall, der uns widerfährt (allein oder in der Gruppe), eine Massenpanik bei der wir um’s Überleben kämpfen und nicht bemerken, wenn andere Menschen dabei sterben, oder wenn uns jemand droht uns umbringen zu wollen, etc. In diesen Situationen schaltet sich unser Verstand ab und es gilt nur eine Maxime, überleben. Ähnlich verhält es sich beim Trieb der Arterhaltung. Hier geht es sogar soweit, dass der eigene Drang zu Überleben dem Drang die Nachkommen zu schützen hinten angestellt ist. Zwar gibt es eine Menge Menschen, die der Meinung sind, sie möchten keine Kinder oder sie mögen keine Kinder, doch bin ich der Überzeugung, dass jeder einzelne Mensch im tiefsten Innern sich Kinder wünscht und die eigenen Gene weiter tragen möchte. Ich kann mir vorstellen, dass der Wunsch keine Nachkommen produzieren zu wollen, daher rührt, dass diese Menschen sich selber nicht so lieben, wie es ihnen gebühren würde. Ein paar überspitzte Beispiele: “Mein Vater war ein Alkoholiker und ich habe Angst, dass ich genau so werde.”, “Ich bin nicht gut genug, um Kinder haben zu dürfen.”,”Ich werde meinen Kindern kein gutes Leben bieten können.”, etc. Doch das ist meiner Ansicht nach Quatsch. Jeder hat das Recht Kinder in die Welt zu setzen und jeder kann ein besseres Elternteil sein, als die eigenen Eltern waren. Die Projektion von uns selbst, oder unserer Vorfahren auf künftige Nachkommen ist unsinnig. Da jeder seines eignen Glückes Schmied ist, kann er jede Negativität aus der Vergangenheit überstehen und ändern. Zwar beantwortet diese These nicht direkt den Sinn des Lebens, doch sie zeigt auf, dass es biologische Muster tief in uns gibt, warum wir das Leben als wichtigstes Gut erachten.

Einen anderen Gesichtspunkt habe ich Dir im Artikel Lass keine negativen Emotionen zu genannt, das Leben ist dazu da Energie umzuwandeln. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr, unser ganzes Leben sind wir von Energie umgeben (und sind selber Energie). Jeder Prozess, der in unserem Körper stattfindet, wandelt Energie von der einen in die andere Form um. Alles im Universum ist Energie und wir sind ein Teil davon. Wir leisten unseren Beitrag, dass diese Energie einem ständigen Wandel unterliegt. Selbst wenn eine Sonne explodiert und über das Stadium der Supernova zu einem schwarzen Loch wird, dann ist das nichts anderes, als eine Umwandlung von Energie. Dieser Prozess wandelt natürlich weit mehr Energie um, doch es ändert nichts an der Tatsache, dass Du die gleichen Prozesse durchführst, nur eben in kleinerem Umfang. Diese These beantwortet zwar nicht die Frage nach der Existenz des Universums, doch ist es eine Möglichkeit unsere Existenz zu beantworten.
Jeder Gedanke, den wir aussenden, ist pure Energie und dient dazu Dinge innerhalb und außerhalb von uns zu verändern. Jedem positiven Gedanken folgen weitere positive und jedem negativen Gedanken folgen weitere negative. Wir sind immer und überall mit allem verbunden, nur bemerken wir das in den seltensten Fällen. Warum wurde zum Beispiel die Dampfmaschine fast zeitgleich an verschiedenen Orten erfunden? Ich hatte in einem früheren Artikel schon mal angesprochen, dass jeder Mensch eine bestimmte Anzahl von Ideen im Jahr hat, die ihn reich machen könnten. “Interessanterweise” wird die eigene Idee irgendwann Wirklichkeit, nur hat sie jemand anderes entwickelt, warum? Weil unsere Gedanken miteinander verbunden sind, nur haben wir diese Idee nicht weiter verfolgt und jemand anderes hat diese umgesetzt. Also denke auf gar keinen Fall, wenn Du etwas findest, auf das die Menschheit Deiner Meinung nach gewartet hat “Das ist doch Quatsch, das braucht niemand, das ist zu schwer umzusetzen, das ist unmöglich, etc.”. Wenn Du wirklich davon überzeugt bist, dass Dein Gedanke, Deine Idee, die Welt zu einem besseren Ort machen kann, dann halte daran fest und setze es um.

Das bringt uns nun zum dritten Gedanken, warum wir existieren könnten. Alle Menschen und alle Lebewesen sind dazu da, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Hast Du ein Haustier? Warum? Weil es Dir Freude und Glückseligkeit spendet. Ein Bekannter hat mir mal gesagt, dass Tiere dazu da sind um zu gefallen. Tiere wissen unbewusst über ihren Wert auf dieser Welt. Beim Menschen ist das genau so, immerhin sind wir auch “nur” Tiere, bzw. Lebewesen. Unser ureigenster Instinkt ist es zu gefallen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wie viele Menschen gibt es, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, die Welt, soweit es ihnen möglich ist, zu verbessern? Übrigens ist die beste Möglichkeit reich zu werden, etwas zu finden, was der Allgemeinheit nutzt. Du kannst zum Beispiel von sozialen Netzwerken und Ihrer Datensammelwut halten, was Du möchtest, doch dienen diese Plattformen eben auch dazu Menschen zu vernetzen und Wissen zu teilen. Hätten diese keinen Mehrwert, würden sie nicht existieren. Diejenigen, die diese Netzwerke ins Leben gerufen haben sind verdammt reich, haben aber auch etwas Großes geschaffen, was vielen Menschen dienlich ist. Denke groß, schaffe etwas, was die Menschen brauchen und Du wirst für Deine Mühe belohnt. Doch warum gibt es aber soviel Hass, Elend und Leid auf dieser Welt? Ein Großteil der Menschheit hat einfach verlernt auf ihre innere Stimme zu hören. Sie sind getrieben von negativen Emotionen, ihr Geist wurde und wird permanent manipuliert und es ist schwierig für sie sich auf sich selbst zu besinnen. Ich denke, dass die Menschheit zu sehr viel Höherem bestimmt ist, würde sie nur ihre “falschen” Programmierungen erkennen und ablegen. Was denkst Du ist sinnstiftender, Deinen Nächsten zu lieben wie er ist, oder ihn abzulehnen und zu verurteilen, weil er nicht die gleichen Ansichten vertritt, wie Du? Mit Emotionen ist es genauso, wie mit Gedanken. Was entwickelt sich aus Hass und Abneigung und was entwickelt sich aus Liebe und Akzeptanz? Ich möchte gar nicht abstreiten, dass es zu weilen sehr, sehr schwierig sein kann, andere Menschen und deren Glaubenssätze zu akzeptieren, ich nehme mich da nicht aus, doch ist es nicht besser dem Hass der Anderen mit Liebe zu begegnen? Wie gesagt, Hass erzeugt wiederum Hass. Eine positive Aufwärtsspirale ist doch besser, als eine negative Abwärtsspirale, oder? Doch zurück zum Sinn des Lebens. Wenn Du zwar die Ansicht teilst, dass der Sinn des Lebens darin besteht eine bessere Welt zu kreieren, aber der Meinung bist, dass Du dazu nichts beitragen kannst, dann muss ich Dich enttäuschen. Denn jeder, wirklich jeder, kann dazu beitragen etwas zu verändern. Ob Du nun dem Bettler an der Straßenecke eine Mahlzeit spendierst, ob Du Geldspenden für wohltätige Zwecke tätigst, ob Du nett zu Deinen Mitmenschen bist, ob Du anderen hilfst ihre Augen zu öffnen, oderoderoder, alles das trägt dazu bei, Deinen “Zweck” auf diesem Planeten zu erfüllen. Nochmal, auch wenn Du glaubst, dass “jemand, wie Du”, keinerlei Macht hat um irgendwelche Veränderungen zu bewirken, dann fange zumindest an Dich selbst zu lieben, Dich selbst als würdig zu betrachten, Dich selbst als vollkommen anzusehen. Sobald Du Dich selbst liebst, hast Du schon den ersten Schritt getan, die Welt zu verbessern, denn Deine innere Welt bestimmt Deine äußere Welt. Alles ist miteinander verbunden, jeder Gedanke, jedes Gefühl, das Du aussendest erreicht auf irgendeine Art und Weise jemand anderen und beeinflusst diesen. Es gibt einen Film, in dem ein kleiner Junge drei Menschen etwas Gutes tut, allerdings unter der Vorraussetzung, dass diese wiederum drei anderen Menschen etwas Gutes tun. Wie schnell könnte sich die Welt verändern, wenn alle diesem Beispiel folgen würden? Du hast es in der Hand, die Welt ein Stückchen besser zu machen.

Dir steht es frei eine dieser drei Thesen als “logisch” anzunehmen und genauso steht es Dir frei alle als vollkommenen Blödsinn abzutun. Irgendeinen “Sinn”, warum wir hier sind, gibt es aber. Welcher das ist, kannst nur Du für Dich entscheiden. Fest steht aber, egal, welchen Sinn Du für Deine Existenz erkennst, mache das Beste daraus und handele, wie Du es für richtig hältst.

Danke für’s Lesen.
Stefan

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