0. Einleitung
Der Tenor des Buches von Dale Carnegie lässt sich kurz und knapp auf einen Punkt reduzieren. Behandele Menschen mit Respekt und Anstand. In diesem Artikel gebe ich Dir die eigene, bereits von Carnegie formulierte, Zusammenfassung wieder und ergänze diese um meine Erläuterung der einzelnen Punkte.
Erster Teil
Drei Grundregeln für den Umgang mit Menschen
1. Kritisieren, urteilen und klagen Sie nicht
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2. Geben Sie ehrliche und aufrichtige Anerkennung
- Jeder Mensch freut sich über ehrliches Lob. Wenn man etwas gut gemacht hat freut man sich immer, wenn das auch von anderen gewürdigt wird. Zwar tut man nicht zwingend etwas um dafür von anderen geachtet zu werden, doch ist es dennoch schön, wenn einem gesagt wird, dass man eine gute Leistung vollbracht hat.
3. Wecken Sie in anderen lebhafte Träume
- Die Vorstellung von etwas Schönem weckt in jedem Menschen ein gutes Gefühl. Also hilf anderen Menschen dieses Gefühl zu erhalten.
Zweiter Teil
Sechs Möglichkeiten sich beliebt zu machen
1. Interessieren Sie sich aufrichtig für die andern
- Im Abschnitt “Reden ist Silber, schweigen ist Gold” hast Du erfahren, wie angenehm es für Dein gegenüber ist, von sich und seinen Erlebnissen und Gefühlen zu erzählen. Natürlich solltest Du keine Anteilnahme oder Interesse heucheln, sondern Dich eben wirklich für das interessieren, was der andere zu sagen hat.
2. Lächeln Sie
- Dir ist mit Sicherheit schon aufgefallen, dass wenn Du jemanden anlächelst, dieser Dein Lächeln (meistens) auch erwidert. Auch die Erfahrung, dass sich Deine eigene Stimmung beim Lächeln hebt, solltest Du schon einmal gemacht haben.
3. Vergessen Sie nie, dass für jeden Menschen sein Name das schönste und wichtigste Wort ist
- Jemanden während des Gesprächs mit seinem Namen an zu reden, hebt innerlich dessen Stimmung. Dies unterstreicht Dein ehrliches Interesse an ihm und lässt ihn spüren, dass Du Dich in diesem Moment nur mit ihm beschäftigst. Übertreibe es aber auch nicht, denn wenn Du in jedem dritten Satz den Namen Deines Gegenübers erwähnst, kann sich die Zuneigung auch schnell ins Gegenteil umkehren.
4. Seien Sie ein guter Zuhörer. Ermuntern Sie andere, von sich selbst zu sprechen
- Auch hier der Verweis zum Abschnitt “Reden ist Silber, schweigen ist Gold”.
5. Sprechen Sie von Dingen, die den anderen interessieren
- Wenn Du Dich ein bisschen mit der Thematik Mimik und Gestik auskennst und wenigstens ein wenig ein empathischer Mensch bist, sollte Dir in dem ein oder anderen Gespräch aufgefallen sein, wie Dein Gegenüber das Interesse verliert, wenn Du nur über Dinge erzählst, die Dich interessieren. Versuche herauszufinden, was den anderen interessiert und unterhalte Dich mit ihm über diese Dinge. Natürlich soll das Thema nicht dahin gelenkt werden, dass nun Du kein Interesse mehr an dem Gespräch hast, denn das würde dem Punkt “Interessieren Sie sich aufrichtig für die andern” zu wider laufen, also versuche einen Punkt zu finden, der Euch beide interessiert.
6. Bestärken Sie den anderen in aufrichtiger Weise in seinem Selbstbewusstsein
- Ebenso, wie Du im Punkt “Geben Sie ehrliche und aufrichtige Anerkennung” festgestellt hast, dass sich jeder über ehrliches Lob und Anerkennung freut, so kann es niemals falsch sein jemanden dazu ermutigen sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen und aufzubauen, wenn er an sich selbst zweifelt.
Dritter Teil
Zwölf Möglichkeiten, die Menschen zu überzeugen
1. Die einzige Möglichkeit, einen Streit zu gewinnen, ist ihn zu vermeiden
- Du kennst ja das Sprichwort, wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte. Ganz banal gesagt, gibt es in einem Streit keinen Gewinner der beteiligten Parteien, weil mit Sicherheit irgend etwas durch die negative Stimmung “kaputt” geht. Auch, wenn sich die Parteien schlussendlich einigen können, so ist doch durch den Streit an sich etwas anders als vorher.
2. Achten Sie des andern Meinung und sagen Sie ihm nie: “Das ist falsch”
- Niemand hört gern, wenn ihm vorgeworfen wird, dass er eine falsche Meinung hat. Jeder Mensch ist Individualist und so hat auch jeder Mensch in verschiedenen Punkten verschiedene Ansichten. Jeder Mensch hat sich seine Meinung zu einem bestimmten Thema gebildet, auf welchen Tatsachen oder Schlussfolgerungen auch immer diese basiert. Jemandem zu sagen, dass seine Meinung falsch ist, kratzt an dessen Ego und ist ungerecht. Auch wenn die Meinung des anderen nicht mit Deiner konform geht, so hat er dennoch ein Anrecht auf seine eigene Meinung.
3. Wenn Sie Unrecht haben, geben Sie es ohne Zögern zu
- Es zeugt von wahrer Größe eigene Fehler einzugestehen. Fehler zuzugeben oder einzugestehen, dass man im Unrecht ist, bedarf einem hohen Selbstbewusstsein. Es bringt überhaupt nichts weiterhin auf seinem Recht zu beharren oder Fehler zu leugnen, da sich die Meinung Deines Gegenübers Dir gegenüber nur verschlechtern kann. Darum habe Mut und akzeptiere, wenn Du etwas falsch gemacht hast und stehe dazu.
4. Versuchen Sie es stets mit Freundlichkeit
- Bist Du schon mal zu einem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen, indem Du Dich mit Deinem Gegenüber in den Haaren hattest? Auch wenn Du noch so schlecht gelaunt bist, Dein Gegenüber kann nichts dafür. Wenn Dein Gesprächspartner schlecht gelaunt ist, kannst Du es mit Freundlichkeit schaffen, dessen Laune wieder zu heben, bzw. dessen schlechte Laune zu mildern. Welchen Grund auch immer jemand haben kann unfreundlich zu sein, Freundlichkeit Deinerseits ist immer ein besserer Weg um etwas zu erreichen.
5. Geben Sie dem anderen Gelegenheit, “ja” zu sagen
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6. Lassen Sie hauptsächlich den anderen sprechen
- Auch hier der Verweis zum Abschnitt “Reden ist Silber, schweigen ist Gold”.
7. Lassen Sie den anderen glauben, die Idee stamme von ihm
- Vergleiche den Abschnitt “Von Muscheln, Adlern und Enten”
8. Versuchen Sie ehrlich, die Dinge vom Standpunkt des andern aus zu sehen
- Empathie ist ein große Tugend. Du weißt nie, warum der andere gerade so reagiert oder agiert, wie er es eben tut. Darum begegne Unfreundlichkeit nicht ebenso mit Unfreundlichkeit. In den seltensten Fällen gilt die Stimmung Deines Gegenübers nämlich Dir als Person. Vielleicht hatte er ein stressigen Tag, seine Geldbörse verloren, sein Auto wurde gestohlen, oderoderoder. Im Punkt “Achten Sie des andern Meinung und sagen Sie ihm nie: “Das ist falsch”” hast Du gelernt, dass jedem Menschen eine eigene Meinung zusteht, warum nicht auch mal versuchen, diese aus seiner Sicht zu sehen. Niemand sollte sich zu wichtig nehmen oder denken, dass sich die Welt nur um ihn dreht.
9. Bringen Sie den Vorschlägen und Wünschen anderer Ihr Wohlwollen entgegen
- Wenn jemand seine Meinung äußert solltest Du ihm nicht sofort mit Gegenwind entgegentreten. Auch wenn die Wünsche des anderen nicht durchführbar oder absurd sind, so sollte er dennoch nicht sofort vor den Kopf gestoßen werden, denn er hat sich Gedanken über eine Thematik gemacht und das sollte respektiert werden. Ob die Vorschläge des anderen realisierbar sind oder nicht steht auf einem anderen Blatt, doch sollte er seine Meinung zumindest, ohne Repressalien befürchten zu müssen, kundtun dürfen.
10. Appellieren Sie an die edle Gesinnung des anderen
- Die meisten Menschen besitzen Ehrgefühl oder Loyalität zu irgend jemandem oder irgend was. Finde dieses heraus und konfrontiere Dein Gegenüber damit.
11. Gestalten Sie Ihre Ideen lebendig
- Jemanden zu überzeugen mit bloßen Wörtern, Zahlen, Fakten, etc. ist im Allgemeinen schwierig. Nur wenige Menschen lassen sich davon überzeugen. Die meisten Menschen hingegen lassen sich gerne mitreißen, sie möchten von Dir wissen, was sie erwartet. Darum, wenn Du jemanden für Deine Sache gewinnen willst, sei selber Feuer und Flamme, male Bilder und lass Deine Mitmenschen an Deiner Idee teilhaben, so als wären Sie längst mitten drin.
12. Fordern Sie die andern zum Wettbewerb heraus
- Viele Menschen schätzen es, wenn sie sich beweisen, oder mit anderen messen können. Darum finde heraus, wie Du den anderen anspornen kannst.
Vierter Teil
Neun Möglichkeiten, die Menschen zu ändern, ohne sie zu beleidigen oder zu verstimmen
1. Beginnen Sie mit Lob und aufrichtiger Anerkennung
- Wenn Du jemanden ob einer Unachtsamkeit, o.Ä. rügen musst, dann beginne immer erst einmal damit, den anderen zu loben, das hat den positiven Effekt, dass alles, was danach kommt nicht mehr ganz so “schlimm” ist. Versuche auch Dein Lob nicht mit einem aber abzuschließen.
2. Machen Sie den andern nur indirekt auf seine Fehler aufmerksam
- Stoße niemanden vor den Kopf, sondern verpacke, das was Du zu sagen hast in “nette” Worte.
3. Sprechen Sie zuerst von Ihren eigenen Fehlern, ehe Sie den andern kritisieren
- Zuerst die eigenen Fehler anzusprechen führt dazu, dass auch Du nicht als unfehlbar angesehen wirst und es vollkommen legitim ist, dass nicht jeder perfekt ist und auch Fehler machen darf und soll. Außerdem wirkt sich diese soziale Komponente positiv auf den Gesprächsverlauf aus.
4. Machen Sie Vorschläge, anstatt Befehle zu erteilen
- Jemandem Befehle zu erteilen bewirkt, dass der andere sich verschließt und automatisch in eine Abwehrhaltung geht. Vorschläge allerdings lassen dem anderen noch einen gewissen Freiraum selber nach zu denken und etwas zu ändern.
5. Geben Sie dem andern die Möglichkeit, das Gesicht zu wahren
- Das Gesicht zu wahren bedeutet immer noch einen gewissen Freiraum zu haben und selbst etwas zu ändern. Das führt auch dazu, dass der andere sich nicht schlecht fühlt, sein Ego nicht angekratzt wird und er seinen eventuellen Unmut wiederum an anderen auslassen muss,
6. Loben Sie jeden Erfolg, auch den geringsten. Seien Sie herzlich in Ihrer Anerkennung und großzügig mit Ihrem Lob
- Vergleiche den Punkt “Geben Sie ehrliche und aufrichtige Anerkennung”
7. Zeigen Sie dem andern, dass Sie eine gute Meinung von ihm haben, und er wird sich dementsprechend benehmen
- Wenn Du jemanden vor den Kopf stößt und ihm suggerierst, dass Du keine gute Meinung von ihm hast, wird auch er keine gute Meinung von Dir haben, was sich dann in eine Negativspirale auswirken kann.
8. Ermutigen Sie den andern. Geben Sie ihm das Gefühl, dass er seine Fehler spielend leicht verbessern kann
- Positive Bestärkung führt dazu, dass der andere die Schwierigkeiten, denen er ausgesetzt ist, besser meistern kann.
9. Es muss dem andern ein Vergnügen sein, Ihre Wünsche zu erfüllen
Jemanden zu bitten etwas für Dich zu tun ist schön und es kann auch funktionieren, doch jemanden dazu zu bringen, etwas für Dich tun zu wollen hat einen weitaus positiveren Effekt. Wenn Du jemanden bittest, dann stehst Du unbewusst in der Schuld des anderen. Wenn der andere aber von sich aus etwas für Dich tun möchte, dann macht er das aus eigenem Antrieb und erwartet dafür (nicht unbedingt) eine Gegenleistung.
2 Kommentare:
Danke!
Welche 10 Grundaussagen/Tipps kann man aus dem Buch ableiten?
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